Neues BMBF-finanziertes Projekt zur Herstellung gesundheitsfördernder Omega-3-Fettsäuren in Mikroorganismen

Mehrfach ungesättigte Fettsäuren (PUFAs), vor allem die marinen Vertreter, Docosahexaensäure (DHA) und Eicosapentaensäure (EPA), haben in den letzten Jahren durch ihre Einzigartigkeit zur Verbesserung von Ernährung und menschlicher Gesundheit und ihres offensichtlich globalen Mangels weltweite Aufmerksamkeit erhalten.Unsere Forschung zur Herstellung dieser wertvollen Moleküle mittels mikrobieller Zellfabriken wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen des Projekts Myxo4Pufa-2 für die nächsten 3 Jahre finanziert.

Derzeit steht die Bereitstellung von Omega-3-Fettsäuren für Anwendungen in PUFA-reichem Fischfutter, Nahrungsmitteln und medizinischen Formulierungen vor großen Herausforderungen. Im Allgemeinen nehmen wir PUFAs wie DHA und EPA durch den Verzehr von Fisch auf. Wildfische verzeichnen jedoch einen dramatischen Rückgang des natürlichen DHA- und EPA-Niveaus, bieten der wachsenden Weltbevölkerung aufgrund von Überfischung natürlicher Fanggründe immer weniger Versorgung. Aquakulturen, die Fisch stattdessen liefern sollen, hängen selbst stark von einer Versorgung mit DHA und EPA ab. In dieser Situation gelten mikrobielle Zellfabriken als attraktive Quelle zur Produktion von PUFAs.

Im Projekt Myxo4Pufa-2 arbeiten wir mit dem Helmholtz-Zentrum für Pharmazeutische Wissenschaften als akademischer Partner und zwei Unternehmen aus der Region zusammen: MyBiotech und KD Pharma. MyBiotech ist ein saarländisches High-Tech-KMU, das sich auf die Entwicklung gesundheitsbezogener Produktionsprozesse spezialisiert hat. KD Pharma, mit mehreren Standorten weltweit darunter im Saarland, ist aufgrund seiner proprietären Reinigungstechnologien einer der weltweit führenden Hersteller von hochreinen PUFAs. Am iSBio wird unser Team aus Doktoranden und Postdocs an der Entwicklung von DHA- und EPA-Zellfabriken arbeiten und dabei neue Methoden des Systems Metabolic Engineering einsetzen. Darüber hinaus erforschen wir effiziente Fermentationstechnologien, um in Zukunft eine wirtschaftlich rentable Produktion zu ermöglichen.

Das Projekt Myxo4Pufa-2 wird vom BMBF für einen Zeitraum von drei Jahren (März 2021 - Februar 2024) finanziert. Das Projekt hat ein Gesamtbudget von 1,95 Millionen Euro. Das iSBio erhält daraus eine Förderung von 710.000 €.