Sören Starck verteidigte am 06.11.2020 erfolgreich seine Dissertationsarbeit, die sich mit der Erforschung neuer nachhaltiger Produktionswege auf Basis des Abfallstoffes Lignin befasste. Durch Corona wurde am iSBio erstmals eine Promotion als Hybrid-Veranstaltung durchgeführt.
Sören Starck erforschte in seiner Arbeit neue Methoden zur Hydrolyse von Lignin, zweithäufigstes Polymer der Erde und gleichzeitig gigantischer Abfallstrom aus Bioraffinerien, Zellstoff- und Papierfabriken. Mehr als 100 Millionen Tonnen Lignin fallen jährlich als Abfall an und werden aufgrund mangelnder Alternativen zumeist nur verbrannt. Sören entwickelte als studierter Bioingenieur Verfahren im Druckreaktor zur Aufspaltung von Lignin in kleine Bausteine wie Catechol, Phenol oder Guaiacol. In der von Prof. Christoph Wittmann betreuten Arbeit untersuchte und optimierte er systematisch die Bedingungen der Umsetzung zur Steigerung der Ausbeute und gezielten Beeinflussung des Aromaten-Spektrums. Die erhaltenen Mischungen konnten in Folgeversuchen von mikrobiellen Zellfabriken in die Plattformchemikalie cis,cis-Mukonsäure umgesetzt werden. Das mehrstufige Verfahren hat ein enormes Potenzial für die Zukunft.
Die Prüfung wurde aufgrund der Corona-Maßnahmen als Hybridveranstaltung durchgeführt, die interessierte Zuschauer über einen Lifestream online verfolgen konnten. Leider konnten wir Sören unsere Glückwünsche nur aus der Entfernung im Freien vor dem Gebäude übermitteln. Den Doktorhut bekam Sören von seiner Lebenspartnerin Veronique überreicht, die als Haushaltsmitglied extra zur Übergabe mit angereist war und genau wusste, wie es geht, da sie vor drei Jahren selbst am iSBio promoviert hatte. Die Feier werden wir nachholen und Sören dann auch auf die traditionelle Triumpf-Fahrt im Doktorandenwagen schicken.
Herzlichen Glückwunsch!
Fotos: Impressionen vom Tag der Verteidigung (c) iSBio