Institut für Systembiotechnologie

#StayStrong - iSBio im Ausnahmezustand

Mitteilung vom 30. März 2020

Die Welt befindet sich aufgrund des Corona-Viruses im Ausnahmezustand. Auch für die iSBio-Mitarbeiter sieht der Alltag derzeit deutlich anders aus als sonst. Wegen des eingeschränkten Universitätsbetriebes steht nun Homeoffice auf dem Plan. Daneben engagieren sich viele freiweilig ehrenamtlich, kaufen für ältere Mitbürger ein, spenden dringend benötigtes Blut, nähen Mundschutze oder bereiten eLearning-Formate für das anstehende Sommersemester vor. Hier ein paar Einblicke:

Lukas Jungmann (Doktorand): "Ich bin ehrenamtlicher Sanitäter im Ortsverein Elm des Deutschen Roten Kreuzes. Normalerweise beschränkt sich der aktive Dienst zum Großteil auf Sanitätsdienste und Blutspenden. Doch vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie stehen wir im Kreisverband Saarlouis und der Medical Task Force 41 des Bundes nun vor einer neuen Herausforderung. Neben der bereits laufenden Organisation und Verwaltung von Ausrüstung wurde in kurzer Zeit eine Drive-In Teststation für Covid19-Verdachtsfälle auf dem Parkplatz der Fordwerke in Saarlouis errichtet. Patienten mit Verdacht auf die Krankheit können dort bequem aus Ihrem Auto heraus einen Rachenabstrich machen lassen. Die Vorteile dabei sind der geringstmögliche Kontakt von Helfern und Patienten untereinander, die Ersparnis von wertvoller Schutzkleidung und der hohe Durchsatz. Ein Abstrich dauert nur weniger als eine Minute. Das Fazit nach den ersten vier Tagen Betrieb kann sich sehen lassen: Über 600 Patienten kamen zum Test. Alle waren verständnisvoll und vor allem dankbar für die geleistete Arbeit der Helfer von DRK, DLRG, Malteser Hilfsdienst, Bundeswehr und der Kassenärztlichen Vereinigung. Mit der weiterhin rasanten Ausbreitung des Virus in Deutschland aber auch Europa und der ganzen Welt wird sich zeigen, welche zusätzlichen Maßnahmen noch ergriffen werden müssen. Ich bin zuversichtlich, dass alle Hilfsdienste im Notfall ihr volles Potential ausschöpfen werden um den Bevölkerungsschutz zu gewährleisten."

  

Foto: Einsatzkommando des DRK für den Bevölkerungsschutz.

 

Demian Dietrich (Doktorand): "In der aktuellen Lage wird der Stellenwert technischer Errungenschaften stark deutlich. Ein Arbeiten ohne die heutige digitale Infrastruktur ist zurzeit nicht denkbar. In dieser Ausnahmesituation werden aber auch zusätzlich Techniken aktiviert, welche bisher nur in Nischen Anwendung fanden. So auch der 3D-Druck. Bedingt durch die Corona-Pandemie kommt es in Krankenhäusern und Arztpraxen zu einem hohen Bedarf an Schutzausrüstung, der nicht durch etablierte Hersteller gedeckt werden kann. Weltweit formieren sich deshalb private Maker-Bewegungen, um die benötigten Produkte herzustellen. Hierbei handelt es sich um Gesichts-Schutzschilde, Atemmasken oder Savegrabber zur kontaktlosen Benutzung von Türklinken und Lichtschaltern. Diese Produkte stelle ich aktuell mit Hochdruck zuhause her. Ich bin Teil der Maker-Bewegung um Saarpri.com und versorge derzeit saarländische Krankenhäuser und Arzte mit den benötigten Produkten."

Foto: Demian Dietrich mit frisch gefertigtem Savegrabber, um kontaktlos Türen zu öffnen.