Institut für Systembiotechnologie

Großgerät für den Blick in die Zelle - Deutsche Forschungsgesellschaft und Saarland fördern Hochleistungs-Massenspektrometer für die Systembiotechnologie

Blogbeitrag vom 31. August 2015

In den Zellen von Mikroorganismen stellen bis tausende verschiedener intrazellulärer Metabolite für den Biotechnologen eine wahre Schatztruhe dar. Dieses reichhaltige Innenleben kann das Team um Prof. Wittmann zukünftig mit einem hochsensitiven Massenspektrometer unter die Lupe nehmen. Die Deutsche Forschungsgesellschaft und das Saarland fördern im Rahmen des nationalen Großgeräte-Programmes die Anschaffung eines Triple-Quadrupol-Massenspektrometers für die Metabolom-Analyse mit 500.000 €.

Diese systembiologische Analysemethode eröffnet es, die Syntheseleistung von Mikroorganismen zu charakterisieren und ihre molekularen Grundlagen zu verstehen. „Wie ein Tachometerbrett im Auto spiegelt das Metabolom das Innenleben der Zelle wieder.“, sagt Prof. Wittmann. Bei der Entwicklung von mikrobiellen Zellfabriken für den industriellen Einsatz liefert die Erfassung der Metabolite entscheidende Hinweise: Engpässe in Stoffwechselwegen, Signalmoleküle für die Anpassung an die Prozessumgebung, Energiezustand und verfügbare Mengen an wichtigen Synthesevorstufen. „Das detaillierte Verständnis von Stoffwechselvorgängen ist ein Schlüssel für unsere Forschung. Es lässt uns noch besser verstehen, wie der Bauplan für die effiziente Zellfabrik aussieht.“, so Prof. Wittmann. Zukünftig soll das Gerät schwerpunktmäßig für systembiotechnologische Fragestellungen eingesetzt werden. Darüber hinaus sind gemeinsame Forschungsarbeiten mit anderen Arbeitsgruppen der Universität des Saarlandes geplant, u.a. zu pharmazeutischen und medizinischen Fragestellungen.

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Fotos: Langersehnte Lieferung und fertige Installation des neuen Flüssigchromatografie-Massenspektrometers.