Institut für Systembiotechnologie

Erfolgreiche Promotion am iSBio – René Bücker wird Dr.-Ing.

Mitteilung vom 10. November 2014

Yersinien, Manfred Rohde/HZI

Well done – René! René Bücker verteidigte am 8. November 2014 erfolgreich seine Dissertationsarbeit, in der er sich mit dem zellulären Innenleben von Yersinia pseudotuberculosis befasste, einem krankheitserregenden Bakterium, welches schwere Infektionen auslösen kann und eng mit Yersinia pestis, dem Erreger der Pest, verwandt ist. Im Anschluss an die souveräne Doktorprüfung wurde nach der traditionellen Doktoranden-Rundfahrt auf dem Campus bei saisonaler Kost ausgiebig im Kreise von Familie, Freunden und Kollegen gefeiert. Das iSBio gratuliert ganz herzlich zu dieser tollen Leistung.

Der studierte Diplom-Biotechnologe René Bücker kombinierte in seiner von Prof. Christoph Wittmann betreuten Arbeit systembiologische Fluxom- und Transkriptom-Ansätze, um das Bakterium im Detail zu studieren. Er konnte dabei durch geschickte Verzahnung von Experiment und Modell eine Schlüsselstelle im Stoffwechsel des Erregers enttarnen, die eng mit dessen Virulenz-Programm verschaltet ist und offenbar für das Überleben während der Infektion eine wichtige Rolle spielt.

Pruefungskommission

Fotos: Dipl.-Biotechnol. René Bücker | Prüfungskommision (v.l.n.r.) Prof. Christoph Wittmann, Prof Uli Müller, René Bücker, Dr. Björn Becker, Prof. Elmar Heinzle

In Kooperation mit der Forschergruppe um Prof. Petra Dersch vom Helmholz-Institut für Infektionsforschung in Braunschweig konnte Rene Bücker – aufbauend auf seinen Erkenntnissen - dann zeigen, dass Varianten von Yersinia pseudotuberculosis, in denen diese Schaltstelle um den energieliefernden Zitronensäure-Zyklus gestört ist, wesentlich weniger infektiös sind. Dies ist eine wichtige Erkenntnis, auch für die zukünftige Entwicklung von Therapien.

Infektionen zählen nämlich weltweit immer noch zu den häufigsten Todesursachen. Alleine in Deutschland wird jährlich eine hohe Anzahl an Infektionsfällen durch Bakteriengruppen wie Salmonella, Escherichia und Yersinia ausgelöst. Die Arbeiten von René Bücker wurden im Rahmen des Schwerpunktprogramms SPP 1316 „Host-adapted metabolism of bacterial pathogens“ von der DFG gefördert.

Fotos: Traditionelle Umarmung der "Sitzenden Skulptur" von Otto Zewe | "Movember"-Meute

René Bücker stammt aus Osnabrück und studierte Biotechnologie an der Technischen Universität Braunschweig. Dort begann er auch seine Promotion, bevor er mit der Arbeitsgruppe um Professor Christoph Wittmann Anfang des Jahres an die Universität des Saarlandes wechselte. Er forscht nach dem erfolgreichen Abschluss seiner Promotion im Rahmen einer Industrie-Kooperation mit der BASF auch zukünftig am iSBio.